Die Invasion der Plattformen: Wie Big Tech Familien auseinandertreibt
Residents of Rome, Paris and London react to Australia’s social media ban for under-16s – video — © The Guardian
„Sich wehren müssen“ gehört zum Leben unserer Kinder und es wird immer anspruchsvoller. Viele Eltern führen einen Stellvertreterkrieg gegen ihre Kinder, einen Kampf mit den Plattformen der Nutzungsökonomie, TikTok, Snapchat, Instagram.
Spätestens mit dem ersten Smartphone beginnt ihre existenzielle Verteidigung: Gegen Verbote und Einschränkungen und gegen die Verführungen und Manipulationen durch Plattformen und den durch sie herangezüchteten Raubtieren. Sie müssen sich ständig wehren, verschanzen oder desertieren und finden dies inzwischen: Normal.
Ich möchte, dass wir Eltern ein solches «Normal» nicht akzeptieren. Zum Beispiel weil TikTok, Instagram oder Snapchat relevant für unsere Kinder wären, weil «Alle» sie nutzen.
Das ist möglich, denn unsere Kinder sind viel vorsichtiger und skeptischer als wir das oft denken – auch sie möchten etwas besseres. Es geht ihnen um wichtige, vertrauliche Gespräche mit ihren Freundinnen, um Spass und Rebellion. Vor allem um Dinge, die wir nicht wissen sollen, an denen wir Eltern nicht teilhaben dürfen. Sie bestehen auf ihre Privatsphäre, aber auch Teilhabe und die Entwicklung einer Identität, auch im und mit dem Internet.
Niemand wünscht sich, dass deshalb in unseren Familien Krieg geführt wird. Die Big Tech Manipulierer aus den USA und China aber haben diesen zu uns nach Hause gebracht. Wir sollten beginnen, sie zu vertreiben.
Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, manch andere hier können das scheinbar. Ich weiss daher nicht ob Verbote wie in Australien helfen, ausreichend Druck auf Big Tech auszüben, ob sie helfen bessere Plattformen zu entwickeln oder ob sie den Big Tech in die Karten spielen und einen unbeabsichtigten Schaden anrichten, wie andere spekulieren.
Politische Entscheidungen können helfen, Verantwortlichkeiten besser und klarer zu verteilen. Meta, Snapchat, Alphabet und Snapchat haben dagegen klargestellt, dass sie Business as usual machen werden. Also weiter mit kitschigen Heucheleien arbeiten, wie sehr sie doch für uns Nutzer da sein wollen, gleichzeitig vor den Gefahren der Regulation warnen, zuletzt mit Abschaltung pro Land drohen.
The Guardian
NZZ
Politico
Frankreich verschärft Mindestalter von 15 Jahren für die Nutzung sozialer Medien
Parliament of Australia
Online Safety Amendment (Social Media Minimum Age) Bill 2024